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Kultur auf dem Lande - Musik auf dem Bauernhof

Klein Trebbow (bw). Das Leben auf dem Land ist für viele Menschen ein Stück Lebensqualität, fernab der Hektik, in der Natur, in gewachsenen Gemeinden mit bürgerschaftlichem Engagement und guter Nachbarschaft. Dazu gehört auch die Kultur auf dem Lande. Zumeist sind im Dorf die Feuerwehr, der Kirchenchor oder der Sportverein der Dreh- und Angelpunkt gesellschaftlicher und kultureller Betätigung. Aber es gibt auch eine ganze Reihe an Vereinen und Privatpersonen, die sich für das kulturelle Leben auf dem Dorf engagieren. Einer dieser Menschen ist Christoph Poland in Klein Trebbow, unterstützt durch seine Frau Gabriele, seine Kinder und zahlreiche Freunde.

„Im August 1989 feierte ich meinen 40. Geburtstag im Kreise vieler Freunde. Es wurde Musik gemacht und die Atmosphäre war einfach phantastisch. Damals kam uns die Idee, derartige Musikevents auf unserem Hof mal einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, kommt Poland auf den Ursprung der Hofkonzerte zu sprechen. Es dauerte zwar noch ein wenig, doch im Jahr 1994 konnte nach emsigen Vorbereitungen das erste Hofkonzert über die Bühne gehen. „Das war damals ein voller Erfolg, der Hof war voll mit Gästen, die beeindruckt nach Hause gingen. Das hat uns angespornt, weiter zu machen“, erinnert sich der heute 69-Jährige.

Inzwischen sind die Hofkonzerte in Klein Trebbow zum Insider-Tipp geworden. Zehn bis zwölf Konzerte werden jährlich in der Zeit zwischen Mai und September angeboten. Die Gäste reisen dazu nicht nur aus der Umgebung, sondern auch aus Hamburg, Berlin, Prenzlau, Röbel oder Neubrandenburg an. 100 bis 120 Menschen finden auf dem Hof Platz. Mittlerweile wurde auch für Schutz bei schlechtem Wetter gesorgt. „Wir haben schon 2000 angefangen, den einstigen Stall auszuräumen. Dazu wurden vier 'Brigaden' aus meiner Familie und Freunden gebildet, die den Umbau an einem Wochenende ausgeführt haben. Seither können auch bei schlechtem Wetter die Gäste in einem gemütlichen Veranstaltungsraum die Konzerte verfolgen. Meine Kinder und ein großer Freundeskreis kümmern sich dabei um das Wohl der Gäste, auch die Partnerinnen und Partner der Kinder“, freut sich Christoph Poland.

Im Jahr 2004 gründete sich der „Förderverein Hofkonzerte Klein Trebbow“, der die Hofkonzerte ideell und finanziell unterstützt. „Es gab einige Jahre, in denen wir hart an der Kante waren. Da kam uns die Gründung des Fördervereins sehr gelegen“, erzählt Christoph Poland. Dennoch waren die letzten Jahre durchaus erfolgreich und die Besucherzahlen außergewöhnlich gut. Ein Grund dafür ist wohl auch die Musikauswahl, die Familie Poland nach dem Motto „Was uns und unseren Freunden gefällt“ aussucht. Dazu gehören sowohl Jazz als auch Weltmusik, die Palette ist umfangreich. Schaut man in das Angebot dieses Jahres, wird das auch deutlich. Da finden sich unter anderem neben Solomusik mit Vincente Patiz die Gruppen „Tango Transit“ aus dem Frankfurter Raum, „Holler My Dear“ mit der österreichischen Sängerin Laura Winkler oder das Duo „Friend'n Fellow“ mit inzwischen weit über 1000 Konzerten, neun Alben und 100 000 verkauften Tonträgern. Die Aufzählung aller 240 Hofkonzerte, die in 24 Jahren liefen, würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. So wie unter den Gästen gibt es auch „Wiederholungstäter“ unter den Musikern. Dazu zählt auch die Gruppe „Engerling“. Die  Berliner Bluesrockband war schon seinerzeit fester Bestandteil der Blueserszene in der DDR. Gegründet wurde sie 1975 von Rainer Lojewski und Wolfram Bodag in Berlin als Engerling Blues Band. Die Band ist am 4. August um 19.30 Uhr zu Gast, da wird der Hof in Klein Trebbow wieder gut gefüllt sein. Weitere Konzerte folgen am 18. August, dann ist das „Stefan Ronchi Trio“ beim Hofkonzert zu erleben. Ein besonderer Höhepunkt erwartet die musikbegeisterte Hörerschaft am 25. August. Das „Jourist Quartett“ verwöhnt an diesem Abend die Gäste mit einem leidenschaftlichen Tango-Konzert. Zum 244. Hofkonzert werden dann zum Abschluss am
1. September „The Abelour's“ erwartet. Die Gruppe zählt heute zu den wenigen Celtic Rock Bands aus Deutschland, die ein internationales Niveau erreicht haben.

„Inzwischen ist es so, dass wir nicht mehr händeringend nach Musikern suchen müssen. Nein, sie bewerben sich bei uns für einen Auftritt. Das ist natürlich eine komfortable Situation für uns. Und natürlich schauen wir auch darauf, dass die Eintrittspreise der Situation unserer Region angemessen sind. Eines ist bei uns aber sicher: Vertragstreue ist oberstes Gebot. Was vorher vereinbart wurde, wird eingehalten. Das ist unser Risiko, welches wir eingehen und akzeptieren“, verdeutlicht Christoph Poland.

Der studierte Musiker ist in Neustrelitz und Umgebung bekannt. Und das nicht nur als einstiger Musiklehrer an der damaligen Dr. Richard-Sorge-Schule, der späteren Daniel-Sanders-Schule, wo er dann als Schulleiter tätig war. Auch in der Politik – beispielsweise als Kreistagspräsident und Mitglied des Bundestages – hat Christoph Poland deutliche Spuren hinterlassen. Gegenwärtig ist er zudem noch als Stadtpräsident in Neustrelitz tätig. „Im nächsten Jahr feiern wir dann unser 25-jähriges Hofkonzert-Jubiläum und meinen 70. Geburtstag. Das wird ein besonderer Höhepunkt, auf den wir uns schon jetzt vorbereiten“, macht er deutlich. Und ergänzt: „Zunehmend übernehmen meine beiden Söhne und die Tochter das Geschehen um die Hofkonzerte. Also für die Zukunft der Klein Trebbower Hofkonzerte ist ebenfalls gesorgt“.

 

Christoph & Gabriele Poland
Dorfstraße 16
17235 Klein Trebbow
Telefon 03981 441308
www.hof-konzerte.de




    letzte Änderung: - 20.07.2018 14:36

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