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Wangeliner Garten - Was die Natur uns bietet

Wangelin (bw). Sobald Winterling, Schneeglöckchen und Zwergiris ihre ersten Spitzen durch den Restschnee der Sonne entgegen recken, beginnt im Wangeliner Garten die Saison. Zwar nicht für die Besucher - für sie gibt es noch nicht viel zu sehen – aber für die Akteure vor Ort. Denn sie beginnen nun mit den Vorbereitungen auf den Frühling. Beete, Bäume und Sträucher müssen wieder in eine ansehnliche Form gebracht werden. 

„Ab April erwarten wir dann wieder unsere Gäste im größten Kräutergarten Mecklenburg-Vorpommerns“, freut sich Gartenleiterin Beate Neumerkel und nimmt uns mit auf einen kleinen Rundgang durch das Gartenareal, welches in neun thematische Abteilungen gegliedert ist und mehr als 900 Pflanzenarten umfasst. „Den größten Bereich nehmen dabei die Heilkräuter ein. Geordnet nach Krankheitsarten, findet der Gast vorrangig Kräuter der traditionellen Heilkunde, welche aber auch noch in der heutigen Heilmedizin Verwendung finden“, weiß die Gartenleiterin. Weiter geht es zur Duftpflanzenabteilung, die aus den Abteilungen Blüten- und Blätterduft besteht, daneben die Abteilung der Zauberpflanzen. Eine Besonderheit ist die Abteilung zu Trickpflanzen und zur Bionik. Dabei handelt es sich um eine Wissenschaft, bei welcher sich die Technik die Natur zum Vorbild nimmt. 

 

„Das Zusammenspiel von Pflanze und Insekt kann im Schmetterlingsgarten beobachtet werden. Der Bauerngarten und die Capitulare de Villis-Rabatten verweisen beide auf lange Traditionen menschlicher Gartenbaukultur. Ergänzt wird dieser Bereich auch durch die Abteilung der nachwachsenden Rohstoffe“, führt Beate Neumerkel weiter aus. 

 

Die recht junge Geschichte des Wangeliner Gartens reicht in die 90-er Jahre zurück. Was einst auf einem ehemaligen LPG-Acker als Arbeits-Beschaffungs-Maßnahme begann, hat sich im Verlauf der Jahre zu einem beachtlichen und – vor allem nachhaltigen - Projekt mit vielfältigen Themenbereichen entwickelt. „So ist beispielsweise hier unser Gartencafé entstanden, in dem neben hausgemachten Kuchen und frischen Suppen mit Zutaten aus dem Wangeliner Garten natürlich auch regionale Produkte wie Öle, Essige und Aufstriche aus eigener Produktion angeboten werden“, wirbt die Gartenleiterin. 

 

Ein weiteres „Standbein“ des Wangeliner Gartens sind die zahlreichen Gruppenangebote, die unter dem Motto „Natur genießen in der Müritzregion“ stehen. Da erfährt der naturverbundene Interessent, wie man „Samenbomben“ bastelt, Kräutertee selbst mischen kann oder Kräuteressig oder Kräutersalz herstellt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lehmarchitektur. „Diese ist ein besonderes Thema im Wangeliner Garten und wird nicht nur für die Gruppenangebote genutzt, sondern nimmt einen breiten Raum auch in den Wangeliner Workcamps ein“, erzählt Beate Neumerkel. Zum Beispiel in den besagten einwöchigen Workcamps, in denen unkonventionelle und praktische Berufsorientierung sowie der Einblick in eine Vielfalt an nachhaltigen Berufsfeldern und Lebensmöglichkeiten geboten wird. Erprobt werden dabei sowohl zukunftsfähiges  Bauen mit Lehm und Upcycling - also das Bauen aus gebrauchtem Material -  als auch Erneuerbare Energien sowie Öko-Gartenbau. Schönes praktisches Beispiel ist das bereits bestehende Gästehaus mit fünf lasttragenden Strohballentonnen, das in einem internationalen Baustellenkurs der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau Wangelin nach einem Konzept von Prof. Dr. Gernot Minke  als Beispiel für ein kostengünstiges nachhaltiges Bauen mit Naturbaustoffen aus Stroh und Lehm entstanden ist – quasi eine Architektur aus dem Kornfeld. Mehr zum Thema Lehm erfährt man übrigens im Lehm-Museum, welches im Nachbardorf Gnevsdorf angesiedelt ist.  Die besagten Unterkünfte können ebenso wie einige Wohnwagen auch von Besuchern genutzt werden, die mit Auto oder Fahrrad die Gegend erkunden möchten oder die Angebote des Wangeliner Gartens an mehreren Tagen nutzen wollen. Ebenso stehen sie für die Workcamps zur Verfügung.

 

„Wir haben letztes Jahr beispielsweise jungen Menschen das Wissen zu verschiedene Ofenbautechniken vermittelt und anschließend holzgefeuerte Lehmbacköfen selbst hergestellt. Zum Abschluss haben wir gemeinsam selbst Pizza und Brot gebacken, was für viel Spaß und gute Laune gesorgt hat“, erinnert sich die Gartenleiterin. Ebenso sind hier schon große Lehmöfen gebaut worden, die sich insgesamt einer großen Nachfrage erfreuen. Größtes Lehmbau-Projekt auf dem Gelände des Wangeliner Gartens ist das Lehmhaus.  Es ist Veranstaltungsort für Seminare und Kulturveranstaltungen und wechselnde Ausstellungen. „Das ganze Jahr über bieten wir darüber hinaus im Wangeliner Garten verschiedene Veranstaltungen an. Ob Seminare, Workshops, Aktionstage, Führungen, Konzerte, Ausstellungen, Märkte, Lesungen, Kräuterkurse... 

Nächster Höhepunkt wird sicherlich der Frühjahres- und Pflanzenmarkt am 30. April von 10 bis 16 Uhr sein, der wie in den Jahren zuvor zahlreiche Besucher in unseren Wangeliner Garten locken wird“, ist sich Beate Neumerkel sicher.

 

Träger des Wangeliner Gartens ist der Verein zur Förderung ökologisch-ökonomisch angemessener Lebensverhältnisse westlich des Plauer Sees e.V. - kurz FAL e.V.. Neben dem Wangeliner Garten und der Europäischen Bildungsstätte für Lehmbau betreut der Verein noch weitere themenbezogene Projekte wie zum Beispiel das Lehmmuseum Gnevsdorf, den Wunderfeld Laden in Plau oder die Lohnmosterei in Ganzlin.

 

 

Wangeliner Garten

Vietlübber Straße

19395 Ganzlin OT Wangelin

Telefon: 038737 49 98 78

www.wangeliner-garten.de




    letzte Änderung: - 27.03.2017 15:07

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